Endlich ist es soweit – der Sommerurlaub ist da.
Besitzer eines Hörgerätes sollten sowohl bei den Urlaubsvorbereitungen als auch auf Reisen einige Dinge beachten.
Damit Sie Ihre Urlaubszeit unbeschwert genießen können, haben wir Ihnen hier die 10 wichtigsten Tipps für den Sommerurlaub mit Hörgerät zusammengestellt.
1. Reinigungsmittel einpacken
Im Urlaub entfliehen wir dem Alltag und auch den damit verbundenen häuslichen Pflichten. Die Zubereitung der Mahlzeiten und die Reinigung von Bad und Wohnraum übernimmt meist das Hotelpersonal. Ihr Hörgerät müssen Sie allerdings auch im Urlaub selbst reinigen. Daher sollten Sie beim Kofferpacken unbedingt an die entsprechenden Reinigungsmittel denken! Sind Sie gezwungen, sich am Urlaubsort Reinigungsflüssigkeit zu kaufen, können diese möglichweise Alkohol- oder Lösungsmittel enthalten, was dauerhaften Schaden an Ihren Geräten anrichten könnte. Denken Sie auch an ein weiches Tuch, um das Gerät schonend zu reinigen.
2. Batterien gehören ins Gepäck
Um die Funktionsfähigkeit Ihres Hörgerätes jederzeit zu gewährleisten, sollten Sie eine ausreichende Menge an Ersatzbatterien dabei haben – natürlich auch für die Fernbedienung. Sollten Sie über ein aufladbares Hörgerät verfügen, denken Sie auch an den entsprechenden Adapter für Ihr Ladegerät.
Dabei dürfen laut den Handgepäck-Vorschriften des Frankfurter Flughafens Ersatzbatterien bei Ihrer Flugreise im Handgepäck transportiert werden.
3. Flugreisen mit Hörgerät
„Wir bitten Sie, nun alle elektrischen Geräte auszuschalten…,“ dieser Satz verunsichert viele Besitzer von Hörgeräten. Gehört auch meine Hörhilfe dazu? Nein, Sie müssen zu keinem Zeitpunkt auf Ihr Hörgerät verzichten. Zu Ihrer eigenen Sicherheit empfiehlt es sich sogar, dass Hörgerät im Flugzeug eingeschaltet zu lassen, um mögliche Signaltöne und Durchsagen verstehen zu können. Die Bordelektronik wird von einem Hörgerät nicht negativ beeinflusst.
Während der Start und Landephase, die sich durch die Änderung des Luftdrucks auch auf die Ohren auswirkt, kann es allerdings für Sie angenehmer sein, das Gerät kurze Zeit zu entfernen. Insbesondere Im-Ohr-Hörgeräte können den Druckausgleich erschweren.
Wenn Sie die Reiseflughöhe bzw. den “sicheren Boden” erreicht haben, können Sie Ihr Gerät wieder einsetzen.
Und wie sieht es mit möglichen Problemen bei den Sicherheitskontrollen aus? Hörgeräte enthalten nur recht wenig Metall, und so ist es zweifelhaft, ob die Sicherheitsanlagen am Flughafen überhaupt anschlagen. Falls doch, reicht meist der Hinweis auf Ihr Hörgerät – und Sie können Ihre Flugreise antreten.
4. Induktive Höranlagen nutzen – besser zurecht finden
Die An- und Abreise kann bisweilen stressig werden: Da möchte man sich schnell orientieren und keinen wichtigen Hinweis verpassen. Viele Flughäfen verfügen deshalb auch über induktive Höranlagen. So können Sie die – durch die vielen Hintergrundgeräusche meist undeutlichen – Hinweise besser verstehen und sich schneller in der ungewohnten Umgebung zu Recht finden. Auch viele Informationen und Reisezentren der Deutschen Bahn verfügen über induktive Höranlagen, um die Auskunft des Personals für Hörgeschädigte verständlicher zu machen. Achten Sie daher auf Hinweisschilder an den entsprechenden Orten.
5. Sonnenschutz auch für Ihr Hörgerät
Generell sollten Sie Ihr Hörgerät vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Dies gilt sowohl für die Aufbewahrung als auch während des Tragens. Eine geeignete Kopfbedeckung schützt dabei sowohl Ihr Hörgerät als auch Sie selbst vor einem möglichen Sonnenstich.
6. Schutz vor Wasser, Sonnencreme, Sand
Sommerurlaub – dazu gehört meist Wasser, Sandstrand und Sonnencreme. Vor all diesen Dingen sollten Sie Ihr Hörgerät unbedingt schützen, damit es keinen Schaden nimmt. Wie auch zuhause gilt: Vor dem Sprung ins erfrischende Nass gehört das Hörgerät in die schützende Box. Diese bewahren Sie dann an einem möglichst schattigen Plätzchen auf, damit die empfindliche Elektronik nicht durch die intensive Sonneneinstrahlung in Mitleidenschaft gezogen wird.
7. Trockensystem bei tropischem Klima
Die klimatischen Bedingungen am Urlaubsort können zu einer besonderen Belastungsprobe für Ihr Hörgerät werden. Tropische Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit führen automatisch zur Kondensation. Daher gehört in jeden Urlaubskoffer eine Trockenbox mit den entsprechenden Kapseln. So können Sie der Feuchtigkeit wirkungsvoll begegnen und Ihr Hörsystem schützen.
8. Wichtiges Zubehör für unterwegs
Da nicht immer zu erwarten ist, dass Sie das passende Zubehör auch am Urlaubsort problemlos erwerben können, sollten Sie Zubehör, das möglicherweise ersetzt werden muss, wie Schallschläuche, Ohrstücke, Audioschuh oder Sport-Clip sicherheitshalber ebenfalls mitnehmen.
9. Für den Notfall: Der Hörgeräteakustiker in anderen Sprachen
Sollten Sie doch einmal dringend Hilfe benötigen, hilft es, die korrekte Bezeichnung für einen Hörgeräteakustiker zu kennen. Hier eine kurze Übersicht in den gängigsten Sprachen am Urlaubsort:
- English: hearing aid acoustician
- Französisch: l’ audioprothésiste
- Italienisch: l’ udito Professional Care
- Spanisch: el Audioprotesista
- Schwedisch: audionomen
- Türkisch: İşitme uzmanınıza
10. Letzter Check vor der Reise
Um sich unnötigen Ärger am Urlaubsort zu ersparen, lassen Sie Ihr Hörgerät vor dem Urlaub von einem Hörgeräteakustiker Ihres Vertrauens auf die Funktionsfähigkeit prüfen. So können Sie sicher gehen, dass Sie Ihren Urlaub mit allen Sinnen genießen können.
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